In Spanien wurde auf Antrag des Gleichstellungsministeriums das „Gesetz über die Rechte der Menstruation“ verabschiedet. Als Frau bin ich empört und als Gynäkologin bin ich entsetzt.
Im Laufe der Geschichte war es sehr schwierig, zu erreichen, dass die Menstruation die sozialen Möglichkeiten und die Freiheit der Frauen nicht einschränkt.
Bis ins letzte Jahrhundert waren Ärzte, Religionen und die Kultur fast aller Gesellschaften der Meinung, dass vaginale Blutungen (der Menstruation oder der Geburt) „es äußerst zweifelhaft machen, inwieweit sie als verantwortungsvolle Wesen betrachtet werden können“. Und in der Dritten Welt gibt es auch heute noch ähnliche Vorstellungen.
Hippokrates behauptete, die weiblichen Blutungen hätten eine faulige Wirkung, und dies wurde genutzt, um Frauen auszugrenzen, indem man sie isolierte, ihnen zum Beispiel verbot, fremde Speisen zu berühren oder heilige Orte zu betreten.
In Spanien durften Frauen zu Zeiten meiner Mutter nicht zur Taufe ihrer Kinder gehen, bis 40 Tage nach der Entbindung durften sie keine Kirchen betreten. Und auch heute noch gilt: Wenn die Mayonnaise schlecht wird, dann nur, weil man seine Tage hat.
Im heutigen Indien schläft die 15-jährige Priyanka Meena vor ihrem Haus, wenn sie ihre Periode hat, und kann natürlich nicht zur Schule gehen.
Sie trägt dieselbe Kleidung und benutzt dieselben Utensilien, wenn sie ihre Periode hat, weil diese als unrein gelten.

© UNFPA India

UNFPA ist die Organisation der Vereinten Nationen, die sich für sexuelle und reproduktive Gesundheit einsetzt. Gemeinsam mit UNICEF setzt sie sich dafür ein, dass sich für Mädchen und Frauen während ihrer Periode nichts ändert, dass sie Zugang zu Binden und geeigneten Toiletten haben und dass diejenigen, die unter Menstruationsbeschwerden leiden, behandelt werden können.

Und jetzt, in Spanien, fördern sie Frauen, damit sie zu Hause bleiben!

Wortlaut des Gesetzes:

„Krankschreibung wegen schmerzhafter Menstruation ist das Recht auf vorübergehende Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Beschwerden, die auf schmerzhafte Perioden zurückzuführen sind und die sie arbeitsunfähig machen (Dysmenorrhoe, die Schmerzen, Erbrechen, Schwindel, Durchfall und starke Blutungen verursacht). In vielen Fällen stehen sie im Zusammenhang mit Krankheiten wie Endometriose oder polyzystischen Eierstöcken, an denen viele Frauen leiden und die sie daran hindern, normal zu arbeiten.

Eine Krankschreibung wegen schmerzhafter Menstruation kann nach einem ärztlichen Gutachten gewährt werden und erlaubt es der Frau, einige Stunden ihres Arbeitstages oder einige Tage zu Hause zu bleiben, wenn die Schmerzen ihrer Periode sie am Arbeiten hindern. Es handelt sich um die Tage, die jede Frau je nach ihrem Gesundheitszustand benötigt. Frauen, die sich nicht in der Lage fühlen, ihre Arbeitspflichten zu erfüllen, müssen ihren Hausarzt aufsuchen, um eine entsprechende Beurlaubung zu beantragen; der Arzt kann eine einjährige Beurlaubung wegen Menstruationsbeschwerden gewähren. Er muss vor dem letzten Tag eines jeden Jahres erneuert und dem Unternehmen vor dem 30. Januar des folgenden Jahres vorgelegt werden. Die Arbeitnehmerin erhält die Leistung ab dem ersten Tag der Krankschreibung, im Gegensatz zu den übrigen Fällen vorübergehender Arbeitsunfähigkeit, bei denen der Arbeitnehmer die Leistung ab dem vierten Tag erhält“.

Jetzt wird auch der Krankenstand bei prämenstruellem Syndrom, Ovulationsschmerzen, Menopause usw. gefördert… https://masmadrid.org/mas-madrid-propone-un-permiso-laboral-de-hasta-tres-dias-para-mujeres-con-sintomas-severos-de-menopausia/

Ich glaube Folgendes:

1. Während der Periode können wir ALLES machen: Fitness, schwimmen, arbeiten, Geschlechtsverkehr, usw.
2. Frauen, deren Periode sich verändert oder die an Dysmenorrhoe leiden, sollten NICHT zu ihrem Hausarzt gehen, um sich ein Jahr von der Arbeit freistellen zu lassen, sondern zum Gynäkologen, um sich behandeln zu lassen.
3. Man kann sogar die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Periode ausbleibt, denn Verhütungsmittel können ohne Unterbrechung eingenommen werden (die Einnahme von 21 Tagen ist die gleiche wie die von 30 Tagen, Pausen sind nicht notwendig). Der Mythos, dass die Menstruation notwendig ist, um sich zu reinigen, muss gebrochen werden!